Tipps zur Unkrautbeseitigung

Unkrautbeseitigung

Zur Beseitigung von Wildkräutern stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine einmalige Maßnahme reicht in keinem Fall aus, auch nicht mit einem speziellen Herbizid (Unkrautvernichtungsmittel.) Hier einige umweltfreundliche, für den Garten geeignete Verfahren:

Mechanische Verfahren

 -Hacken – Jäten – Gartenfugenbürste

Das Gerät ist sehr einfach in der Handhabung: Die Drahtfugenbürste wird auf einen handelsüblichen Besenstiel gesteckt und schon kann es los gehen. Ideal auch für Personen, die sich nicht bücken können. Der lange Stiel ermöglicht rückenschonendes Arbeiten auf Pflasterflächen und in Fugen: mit geringem Kraftaufwand bürstet man auf Gehwegen oder an Bordsteinkanten Moos und Wildkräuter einfach weg.

Bewertung: Einfache und preiswerte Arbeitshilfe, ideal für kleinere oder gepflasterte Flächen.

Thermische Verfahren

-   Heißer Dampf

Das Besprühen mit heißem Wasserdampf zerstört bei unerwünschten Pflanzen den Vegetationspunkt und die Zellen , das Zelleiweiß gerinnt. Die Wirkung ist schon nach wenigen Minuten feststellbar, da sich das Pflanzengewebe dunkel verfärbt, später vertrocknet und zerfällt. Auf der Bodenoberfläche befindlicher Samen soll nach der Behandlung zu 90% nicht mehr keimfähig sein. 5 – 8 Behandlungen pro Jahr sind erforderlich, abhängig von Art, Anzahl und Alter der Unkräuter, des Bodenbelags und der Witterung.

Bewertung: Für den Garten werden leichte Handgeräte angeboten (z.B. von Fiskars). Für eine konsequente Reduzierung des Bewuchses sind regelmäßige Behandlungen notwendig.

Nachteile: Energieverbrauch zur Erhitzung des Wassers, Begrenzter Einsatz wegen Abhängigkeit von Stromquelle.

- Infrarottechnologie

Ein Gasbrenner in Verbindung mit Keramik-Brennelementen erzeugt nach Herstellerangaben eine Temperatur von bis zu 1000° C. Diese intensive Infrarot-Wärme-Strahlung trifft gezielt auf Wildkräuter  und Samen und zerstört das Gewebe, die Zellen platzen. Die Pflanzen beginnen zu welken und werden innerhalb kurzer Zeit braun. Im Gegensatz zu Jäten oder Herbizideinsatz soll die Strahlungshitze auch Flugsamen zerstören. Da die Wärmeenergie bei der kurzen Behandlungszeit nicht mehr als 2 mm in den Boden eindringt, werden die Bodenlebewesen nicht beeinträchtigt. Laut Hersteller liegt der Bearbeitungspreis bei etwa 1 Cent/m². Alle Geräte sind einfach und sicher zu bedienen und TÜV-geprüft (Gütezeichen GS: Geprüfte Sicherheit).

Bewertung: Die Infrarot-Technologie ist eine deutliche Verbesserung der Abflammgeräte, da die Pflanzen nicht mit der offenen Flamme in Berührung kommen, sondern nur von der Wärmeenergie getroffen werden. Dadurch liegt der Gasverbrauch deutlich niedriger. Einfach in der Handhabung, für kleine Flächen, in bepflanzten Beeten, Gewächshaus, Staudenbeet, Kanten, Hofflächen etc., Gewicht mit Gaskartusche 1,6 kg, Strahlerfläche 170 x 85 mm.


Tipps zur „Unkraut“-Beseitigung

 - Unerwünschte Pflanzen so früh wie mögliche bekämpfen.

-     Stark verunkrautete Flächen kann man 1 Jahr liegen lassen bei gleichzeitiger konsequenter Bodenbearbeitung oder Abdeckung mit einer schwarzen, lichtdichten PE-Folie.

-     Bodenabdeckung mit Kompost oder Rindenmulch. Die unerwünschten Pflanzen lassen sich so leichter herausziehen und brauchen zum Keimen etwas länger. Eine gute Strategie z.B. gegen Giersch.

-     Mulchstoffe aus Rinde, Holz oder Stroh (auch Miscanthus-Stroh) mindern den Unkrautwuchs in Staudenbeeten und können zu einer deutlichen Zeiteinsparung bei der Pflege von bis zu 50 % führen.

-     Mit im Handel erhältlichen Mulchscheiben aus Kokosfaser, Pressspan,,Holzfaser etc. kann die Baumscheibe der Gehölze vor Unkraut bewahrt werden.

-      Für trockene Freiflächen, Steppenheide und Steingarten können auch mineralische Abdeckmaterialien wie Lava, Kalk- und Ziegelsplitt oder Blähschiefer in einer Schichtstärke von 3 bis 5 cm eingesetzt werden.

-    Regelmäßiges Hacken hindert Samenunkräuter am Blühen.

-     Noch sicherer: Rechtzeitiges Entfernen von Samenunkräutern vor der Blüte! Denken Sie an das alte Gärtnersprichwort: “Lässt du ein Jahr das Unkraut stehen, mußt 7 Jahr du jäten gehen!“ Manche Pflanzen besitzen sagenhafte Reproduktionsraten: so kann eine Pflanze der Kleinen Brennnessel bis zu 1000 Samen erzeugen, eine Ackerkratzdistel bis zu 5000, eine geruchlose Kamille bis zu 200 000 und ein Rauhaariger Amaranth bis zu 1 Mill. Samen. Sind die Samen einmal im Garten, können sie oft über viele Jahre dort  überleben – Vogelmiere und die Gemeine Rispe über 60 Jahre!

-    Wurzelteile oder  Rhizome von Wurzelunkräutern (Distel, Quecke, Giersch, Schachtelhalm) mit der Grabgabel aus dem Boden stechen und entfernen.

-     Bestimmte Wildkräuter können auch durch eine Veränderung des pH-Wertes, Entwässerung (Dränage) oder Bodenbelüftung wirksam reduziert werden.

  Quelle:Obst & Garten

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